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Wirtschaft

Paystack eine afrikanische Erfolgsgeschichte

Gründung und Aufstieg

Paystack wurde 2015 von Shola Akinlade und Ezra Olubi in Lagos, Nigeria, gegründet. Die beiden Unternehmer hatten sich an der Babcock University kennengelernt und Erfahrung in den Bereichen Banking und IT gesammelt, bevor sie ihr eigenes Unternehmen gründeten.

Paystack entwickelte sich bald zu einem der führenden Zahlungsanbieter Afrikas. Im November 2015 wurde es als erstes nigerianisches Unternehmen in den Startup-Accelerator Y Combinator aufgenommen.

Das Unternehmen ermöglicht es anderen Unternehmen, Online- und Offline-Zahlungen sicher und effizient zu akzeptieren.

Paystack bietet eine Vielzahl von Funktionen,
darunter:

  • Zahlungsabwicklung: Integration verschiedener Zahlungsmethoden wie Kartenzahlungen, Banküberweisungen und Mobile Money
  • Betrugsprävention: Schutz vor betrügerischen Aktivitäten durch fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen
  • Auszahlungen: Schnelle und einfache Auszahlungen an Unternehmen in verschiedenen Währungen.

Herausforderungen

Trotz seines Erfolgs sah sich Paystack auch vor einigen Herausforderungen:

  • Infrastruktur: Die mangelhafte Infrastruktur in einigen afrikanischen Ländern stellte eine Herausforderung für die Bereitstellung zuverlässiger Zahlungsdienste dar.
  • Regulierung: Die komplexen und fragmentierten Regulierungssysteme in Afrika erschwerten die Expansion des Unternehmens in neue Märkte.
  • Wettbewerb: Globale Zahlungsanbieter wie Stripe und PayPal drangen in den afrikanischen Markt ein und erhöhten den Wettbewerb.

Zukunftsaussichten

Stripe übernahm im Jahr 2020 für 200 Millionen US-Dollar Paystack. Diese Akquisition ermöglichte es Paystack, seine Ressourcen und sein Know-how zu erweitern und seine globale Reichweite zu erhöhen.

Die Zukunftsaussichten für Paystack sind vielversprechend. Das Unternehmen profitiert vom rasanten Wachstum des E-Commerce in Afrika und der steigenden Nachfrage nach sicheren und effizienten Zahlungslösungen.

Paystack hat das Potenzial, die digitale Wirtschaft Afrikas zu transformieren und Millionen von Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verbessern.

Weitere Informationen

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Wirtschaft

Nigeria Connection – Betrugsmasche

Via Internet und E-Mails wird das grosse Geld versprochen. Gutgläubige Menschen springen auf den Zug auf und schicken Geld. Die Betrüger werden immer professioneller und die Geschäftschancen wirken seriös. Sie nehmen per Telefon persönlich den Kontakt auf.

Dank der sozialen Medien werden Bilder und Videos geschickt, um die “Kunden” zu überzeugen. Dazu werden gefälschte Dokumente versandt, welche die Richtigkeit der Annahmen untermauern. 

Nun, man kann sich auf das Spiel einlassen. Doch was die Geschäftsleute aus Afrika, die seriös arbeiten wollen? Nigeria Connection hat nur den Vorteil einer Ausbildung. Es ist zu hoffen, dass die betrügenden Afrikaner rasch in ehrliche Berufe wechseln.

Wobei auch viele Europäer fleissig im Geschäft mitmischen und die Techgiganten in den USA kaum etwas dagegen tun.

Ein Lied dazu

Für die Wirtschaft ist die Nigeria Connection schädlich. Sie unterläuft jedes Vertrauen. Andererseits stärkt sie die persönlichen Beziehungen. Sich treffen, bedeutet Vertrauen aufbauen und es arbeiten immer Menschen zusammen. 

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Wirtschaft

Grossprojekt Dangote Raffinerie bei Lagos

Die Ölwirtschaft von Nigeria gilt als Desaster. Sie ist veraltet, wird korrupt geführt und trägt immer weniger zur Wertschöpfung bei. Die Raffinerien in staatlicher Hand schafften es nicht mehr, genügend Benzin im Land zu gewinnen.

Multimilliardär Aliko Dangote, der als reichster Mann Afrikas gilt, hat sich zu einem riesigen privaten Investment entschieden. Er lässt 40’000 Bauarbeiter eine der grössten Raffinerien weltweit errichten. «Genügend Benzin,» so lautet seine Botschaft.

Hingegen wird der daraus entstandene und günstige Benzinpreis gleichzeitig liberalisiert. Die mobilen Nigerianer sollten hierbei die Gesamtkosten für das Benzin übernehmen.

Das ist wiederum ein generelles Problem. Denn wie lange kann ein Staat subventionieren? Hamsterkäufe waren die Folgen dieser Entscheidung, und viele Nigerianer wissen nicht, wie sie sich das Benzin auch zukünftig leisten können.

Zumal die Dangote Raffinerie quasi ein Monopol besitzt, und die anderen Raffinerien geschlossen werden sollen. Die Dangote Raffinerie und Folgen der Privatisierung stellen eine erhebliche Herausforderung für die nigerianische Regierung dar. 

Beitrag in der Deutschen Welle über Ölindustrie von Nigeria

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Wirtschaft

Schrottautos nach Afrika

Viele Autohändler verkaufen Altautos nach Afrika. Sie sind kaum noch im betriebsfähigen Zustand, aber günstig. Die Autos aus Europa wird zum Hafen gebracht, von dort aus, bringt sie ein Schiff nach Westafrika, z.B. Dakar.

Ich kenne die Situation von früher aus Russland. Dort haben die Einheimischen Autos aus dem Westen gekauft und sind dort gefahren. Irgendwann hat der Staat so hohe Zölle verlangt, dass sich der Kauf nicht mehr gelohnt hat. Die Korruption hat die Durchsetzung des Rechts erschwert, doch schliesslich konnte sich der Staat durchsetzen. Das Thema Sicherheit war ebenso ein Motiv für die Importbeschränkung, wie auch der Schutz der einheimischen Autoindustrie.

Eine Autoindustrie fehlt in Afrika. Jedoch Sicherheit und Fahrtüchtigkeit sind ein Problem. Andererseits kommen mit den Altautos viele Ersatzteile nach Afrika, die dringend gebraucht werden. Fahrzeugkontrollen gibt es kaum und irgendwie müssen sich die Leute fortbewegen.

Es gibt in Afrika Händler, welche die Autos prüfen und wieder fit machen. Fit, für Afrikas Strassen. Nachdem bei uns immer mehr Geländewägen zugelassen werden, nimmt der afrikanische Markt die Autos gerne an. Einzelne Staaten wollen dagegen vorgehen, doch sie bieten kaum eine Alternative.

Das Einkommen genügt selten für Neufahrzeuge, es gibt keine Autoindustrie und es gibt im Transport und bei der Wartung viele Arbeitsplätze. Sehr beliebt sind Lieferwägen von Handwerkern und in Afrika schaffen die Autos rasch nochmals 300’000 km.

Ein Film hat die Situation beschrieben, wie die Autos via Benin nach Nigeria kommen. Wegen der Steuer wird der Hafen von Cotonou genutzt, die Organisatoren dahinter sind Libanesen. Ein Video beschreibt das sehr gut

Ein ähnliches Projekt ist der Verkauf von Fahrrädern nach Afrika:

Wer nach Afrika auf Reisen geht, wird die klapprigen Autos sehen, mit ihren Staubwolken, oft sind es langlebige Dieselfahrzeuge. Die Reiseveranstalter setzen neue Autos ein, oft japanische Kleinbusse.

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Begegnung

Was können Nigerianer für uns tun?

Es gibt Flüchtlinge aus Nigeria. Die sind bei uns und wollen wegen mangelnder Perspektiven nicht zurück. Die Gefahr kriminell zu werden, ist hoch, dagegen hilft nur eine Ausbildung und Arbeit. Ich habe ein ironisches Lied geschrieben, was uns stört, die Afrikaner sind dabei.
Schrecklich

Am besten für Nigeria dürfte die Rückkehr sein und dort die wirtschaftliche Entwicklung anpacken. Hier profitieren von positiven Seiten der afrikanischen Mentalität, z.B. Lebensfreude. In der Ausbildung wird mancher Afrikaner mit handwerklichem Geschick sich auszeichnen, bezüglich Qualität und Verlässlichkeit können wir Werte vermitteln.

Abends ist bei meinem Fahrrad das Licht ausgefallen. Zwei Afrikaner haben geholfen und mithilfe von Scotch die Kabel wieder befestigt. Sie lungerten herum. Wir haben uns alle gefreut, das Problem lösen zu können.

Als Millionäre sind sie uns willkommen. Afrika kann viele Unternehmer hervorbringen, schaffen wir die Voraussetzungen.

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Begegnung

Gespräch mit Collins in Como

Collins hat es nach Como verschlagen. Ein sehr intelligenter Mann und ich hoffe, er schreibt mir und schickt den Links für seine Musik. Seinen Lebensunterhalt verbessert er als Essenskurierfahrer in Como. Der Verdienst ist gering, es ist eine Beschäftigung, er kommt mit den Menschen in Kontakt.

Um den Job auszuführen, braucht er ein Fahrrad, am besten ist ein E-Bike. Doch wenn das mal gestohlen wird, ist der Schaden immens. Die Firma gibt nur grosse Taschen, um viel Essen zu transportieren.

Collins hat mir seine Musik auf Youtube gezeigt, ich habe ihn dort gesucht, doch die wollen nur Phil Collins verkaufen. Wir haben über den Nelson Kapitalismus gesprochen und die Verantwortung von Silicon Valley. Ein Thema für Nigeria?
Nelson Kapitalismus

https://regierungsrat-aargau.ch/nelson-kapitalismus
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Allgemein Politik

Umweltsünden der Shell AG

In Nigeria zählt der Umweltschutz wenig. Die Wirtschaft hält sich an Gesetze und wenn diese eben schwach sind, so wird das genutzt. Die meisten Unternehmen fühlen sich in erster Linie den Gewinn verpflichtet.

Auf die Bevölkerung wird oft keine Rücksicht genommen. Shell hat nachweislich ein ökologisches Desaster im Nigerdelta angerichtet und die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstört.

Doch Unternehmen können zur Verantwortung gezogen werden und manchmal hilft auch Druck der Bevölkerung, wie dies einst bei der Versenkung einer Ölbohrinsel gewesen ist. Tankstellen von Shell wurden boykottiert. Es ist der grösste Sieg von Greenpeace gewesen. Doch warum schweigen im Fall von Nigeria viele europäischen NGOs. Amnesty International engagiert sich aktuell für die Menschenrechte.
Info auf Wikipedia zu Brent Spar

Den Nigerianern ist es gelungen, Shell vor europäischen Gerichten zu verklagen und hatten in vielen Teilen Recht bekommen. Es ist ein ermunterndes Zeichen, dass etwas bewegt werden kann. Nur, was passiert, wenn die Gegner einmal in China sitzen?
Beitrag auf Deutscher Welle zu Shell im Niger Delta

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Meinung

Das Bedürfnis nach Sex und Liebe

Eine Unternehmerin hat mich angefragt, ob ich bei der Visabeschaffung mit Nigeria helfen kann. Die Zahlung für die Visagebühren per Kreditkarte klappt nicht. Ich habe es versucht, der Fehler ist auf nigeranischer Seite gewesen, dort reklamiert, die Botschaft einkopiert. Auf die Fehlermeldung habe ich keine Antwort erhalten, doch die Frau konnte schlussendlich auf der Botschaft bar bezahlen.

Sie besuchte einen Mann in Nigeria. Warum wohl? Soziale Projekte! Nur da habe ich nichts gefunden. Meiner Meinung gings vor allem um Sex. Es ist ein Grundbedürfnis und dennoch schämen für uns dafür die Leistung einzukaufen. Liebe sollte immer dabei sein. Der Sexpartner wird eingeladen, doch er hat Verantwortung Geld nach Nigeria zu bringen.

Prostitution auf Reisen? Für Männer ist das die Ukraine, da habe ich eine Webseite gestaltet.
Erotiktravel

Auch ein Lied
Freudenhaus

Sex ist in unserer Zeit ein Bedürfnis geworden, welches nachgefragt wird. Nigeria dafür ein Reiseziel und für beide Seiten ein Win-Win Situation. Der Körper wird erregt und nach Nigeria fliesst Geld. 

Der Tourismus verhält sich mit Kreuzfahrttourismus wenig nachhaltig und nun die Moralkeule zu schwingen, ist wenig glaubhaft. Die Gesetze sind einzuhalten, die Vergütung sollte fair sein und am Ende sollte man sich bezüglich der Liebe keiner falschen Illusion hingeben. 

 

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Politik

Wie schlimm ist die Politik?

Eliten schnappen sich in Nigeria alles und kümmern sich nicht um die Menschen. Nirgendwo wird mehr teurer Champagner importiert als in Nigeria. Lasst ihnen das Oel, dafür sollen sich die Politiker aus allen anderen Dingen raushalten.

Die Meinungen von Regierungen ist nie gut. Doch dann lese ich einmal, betteln soll verboten werden, die Menschen ein Einkommen haben, in Würde leben.

Denn sonst wird die Bevölkerung anfällig für den Fundamentalismus. Ich lese auch föderalistische Gedanken. Es wird auch in Nigeria gute Politiker geben. Diese müsssen gefunden und gefördert werden.

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Kultur

Leben mit dem Tod

In der Republik ist ein Interview mit der der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie erschienen. Sie beschreibt, wie sie den Tod ihres Vaters verarbeitet.

Das Gespräch beinhaltet Verlust eines Menschen, die Kraft von Ritualen, über Wut und Trost und die besonderen Zumutungen der Trauer. Von der Autorin sind viele Romane in Dutzenden Sprachen veröffentlicht.

Wir wissen wenig über die Autorin, generell wenig über die Kultur. Daher freue ich mich, dieses Interview in der Republik gefunden und lade ein, das Interview zu lesen, vielleicht auch einmal ein Buch der Autorin. Der Text vom Interview ist von Daniel Graf, die Bilder von Julia Sellmann.

Artikel in der Republik