Viele Autohändler verkaufen Altautos nach Afrika. Sie sind kaum noch im betriebsfähigen Zustand, aber günstig. Die Autos aus Europa wird zum Hafen gebracht, von dort aus, bringt sie ein Schiff nach Westafrika, z.B. Dakar.
Ich kenne die Situation von früher aus Russland. Dort haben die Einheimischen Autos aus dem Westen gekauft und sind dort gefahren. Irgendwann hat der Staat so hohe Zölle verlangt, dass sich der Kauf nicht mehr gelohnt hat. Die Korruption hat die Durchsetzung des Rechts erschwert, doch schliesslich konnte sich der Staat durchsetzen. Das Thema Sicherheit war ebenso ein Motiv für die Importbeschränkung, wie auch der Schutz der einheimischen Autoindustrie.
Eine Autoindustrie fehlt in Afrika. Jedoch Sicherheit und Fahrtüchtigkeit sind ein Problem. Andererseits kommen mit den Altautos viele Ersatzteile nach Afrika, die dringend gebraucht werden. Fahrzeugkontrollen gibt es kaum und irgendwie müssen sich die Leute fortbewegen.
Es gibt in Afrika Händler, welche die Autos prüfen und wieder fit machen. Fit, für Afrikas Strassen. Nachdem bei uns immer mehr Geländewägen zugelassen werden, nimmt der afrikanische Markt die Autos gerne an. Einzelne Staaten wollen dagegen vorgehen, doch sie bieten kaum eine Alternative.
Das Einkommen genügt selten für Neufahrzeuge, es gibt keine Autoindustrie und es gibt im Transport und bei der Wartung viele Arbeitsplätze. Sehr beliebt sind Lieferwägen von Handwerkern und in Afrika schaffen die Autos rasch nochmals 300’000 km.
Ein Film hat die Situation beschrieben, wie die Autos via Benin nach Nigeria kommen. Wegen der Steuer wird der Hafen von Cotonou genutzt, die Organisatoren dahinter sind Libanesen. Ein Video beschreibt das sehr gut
Ein ähnliches Projekt ist der Verkauf von Fahrrädern nach Afrika:
Wer nach Afrika auf Reisen geht, wird die klapprigen Autos sehen, mit ihren Staubwolken, oft sind es langlebige Dieselfahrzeuge. Die Reiseveranstalter setzen neue Autos ein, oft japanische Kleinbusse.